Schulstreik gegen Wehrpflicht: Tausende Schüler protestieren bundesweit

In über 80 deutschen Städten gehen Schülerinnen und Schüler auf die Straße. Der Schulstreik gegen die geplante Wehrpflicht ist die größte Jugendbewegung seit Fridays for Future. Was steckt dahinter?

Was ist der Anlass?

Die Bundesregierung plant weitreichende Änderungen am Wehrdienst. Ab 2026 sollen alle 18-Jährigen einen verpflichtenden Fragebogen ausfüllen müssen. Ab dem Jahrgang 2008 sollen alle jungen Männer gemustert werden.

Obwohl die Regierung betont, dass es sich um einen „freiwilligen“ Wehrdienst handelt, sehen Kritiker darin den ersten Schritt zur Wiedereinführung einer echten Wehrpflicht.

Was fordern die Demonstranten?

• Keine Zwangsmusterung: Der verpflichtende Fragebogen und die Musterung sollen abgeschafft werden
• Echte Freiwilligkeit: Nur wer will, soll zur Bundeswehr gehen
• Friedenspolitik: Investitionen in Diplomatie statt Aufrüstung
• Information in Schulen: Mehr Aufklärung über das Recht auf Kriegsdienstverweigerung

Friedensproteste in Deutschland

Die Stimmung unter jungen Menschen

Laut der aktuellen Jugendtrendstudie sind 81 Prozent der Generation Z nicht bereit, für ihr Land zu sterben. Diese Zahl verdeutlicht, wie groß die Ablehnung von Krieg und Militär unter jungen Menschen ist.

Bundesweiter Aktionstag am 5. Dezember

Friedensorganisationen und Jugendbewegungen rufen zum bundesweiten Aktionstag gegen die Reaktivierung des Kriegsdienstes am 5. Dezember auf. Die zentrale Kundgebung findet in Berlin am Platz der Republik statt.

Dein Recht auf Kriegsdienstverweigerung

Unabhängig von den politischen Entwicklungen: Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist grundgesetzlich geschützt. Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes garantiert, dass niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden darf.

Du kannst dieses Recht jederzeit wahrnehmen – auch präventiv, bevor eine mögliche Wehrpflicht in Kraft tritt. Tausende Menschen haben bereits Anträge gestellt.